FÜRTHER LANDKREIS NACHRICHTEN - 2.1.2004 - [B0401021]

Petition für die "Bibertbärbel"

Interessengemeinschaft wendet sich an den Bayerischen Landtag

FÜRTH Land - Einen neuen Vorstoß zur Wieder-Inbetriebnahme der Bahnlinie Nürnberg/Stein nach Zirndorf/Leichendorf unternahm jetzt die Interessengemeinschaft (IG) "Bibertbahn". In einer Petition an den Landtag fordert sie den Freistaat auf, das Projekt zu unterstützen.

Im Namen der IG führt Udo Massl den Landespolitikern vor Augen, dass die Bahntrasse praktisch parallel zur Rothenburger Straße mit den Siedlungsgebieten der Städte Zirndorf und Oberasbach verläuft. "Unabdingbar" sei eine Regionalbahn auf dieser Linie, um dem Landkreis sowie der Stadt Oberasbach nah- und mittelfristig eine Entlastung vom Autoverkehr zu bringen.

Außerdem könnte über diese Strecke, falls ein früherer Streckenast (ein Durchlass unter der Rothenburger Straße in unmittelbarer Nähe des Kanals besteht ja) wieder reaktiviert würde, auch das neue Gewerbegebiet Fürth-Süd mit Schienenverkehr erschlossen werden. Mindestens einen "grundsätzlichen Interessenten" glauben die Petenten in diesem Gebiet schon ausgemacht zu haben.

Als "erste Schritte" zur Reaktivierung der "Bibertbärbel" fordert die IG zunächst die Sicherung der noch bestehenden Strecken-Abschnitte. Außerdem müssten Versuche, die Strecke zu "entwidmen", unterbunden werden.

Kampf gegen Westspange

Vor allem die Großstadt Nürnberg hegt nach Massls Worten im Moment solche Bestrebungen. Außerdem will die IG "in letzter Minute" (Massl) verhindern, dass die von der Stadt Zirndorf geplante Westspange über das Biberttal die Trasse unterbricht (siehe Artikel Seite 2). Sollte die Brücke nämlich wie vorgesehen gebaut werden, müsste die Bahntrasse später um rund eineinhalb Meter tiefer gelegt werden - angesichts des Geländezuschnitts an der fraglichen Stelle ist das aber nach Einschätzung der IG unmöglich.

Dass ihre Petition Erfolg haben wird, dafür sieht die Interessengemeinschaft gute Chancen, auch wenn die Träger des regionalen ÖPNV gegenwärtig die Städte und Landkreise sind. Aber über die Finanzierung neuer Einrichtungen könne das Land doch auf die Träger "einwirken", meinen die Lobbyisten der "Bibertbärbel". Und die IG ist nach wie vor der festen Überzeugung, dass eine neue Bibertbahn wesentlich günstiger zu haben wäre als ein weiterer Straßenbau. Genauer: "Zu einem Bruchteil der Kosten", der für den Bau einer - selbst oberirdisch geführten - U-Bahn entstehen würde.

2.1.2004 0:00 MEZ

© FÜRTHER LANDKREIS NACHRICHTEN

http://fln.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=148510&kat=239




_